ART VISIONNAIRE! – Über die Kunst, keine Grenzen zu kennen
Wir haben unser Leitbild überarbeitet – und uns dabei bewusst entschieden, auf die Begriffe Art Brut und Outsider Art zu verzichten. Stattdessen sprechen wir von visionärer Kunst – einer Kunst, die eigenwillig, subversiv und instinktiv vom Herkömmlichen abweicht und keine Grenzen kennt. Jean Dubuffets Begriff der Art Brut bezeichnete ursprünglich sein persönliches „Cabinet des curiosités“ – eine Sammlung, die Kunst auf eine bestimmte Vorstellung von „roher“ Kreativität reduzierte. Auch der 1972 von Roger Cardinal geprägte Begriff Outsider Art kann aus heutiger Sicht als trennend, hierarchisch und diskriminierend empfunden werden. Mit dem Begriff visionäre Kunst möchten wir diesen Rahmen bewusst aufbrechen. Raum für das Unangepasste Das Musée Visionnaire in Zürich bietet eine Plattform für Kunstschaffende, die etablierte Strukturen hinter sich lassen. Hier finden Werke Platz, die sich nicht in gängige Kategorien einordnen lassen, die sich gegen Erwartungshaltungen sträuben und neue Denk- und Sehweisen eröffnen. Leidenschaft, Begeisterung und der unbedingte Drang nach Kreativität sind die Antriebskräfte dieser Kunst – und sie übertragen sich auf die Besuchenden. Gemeinsam blicken wir über den Tellerrand, hinterfragen die eigene Perspektive und nehmen neue Blickwinkel ein. Zugang, Vielfalt, Perspektivenwechsel Im Zentrum steht das Miteinander: weniger bekannte Kunstschaffende treffen auf etablierte Positionen, regionale Perspektiven werden mit internationalen Ansätzen verknüpft.So entsteht ein Dialog, der Hierarchien abbaut und den Kunstbetrieb diverser, zugänglicher und offener macht. Diese Haltung zeigt sich besonders in unserem Vermittlungskonzept. Schulunterricht findet bei uns im Museum statt – direkt zwischen den Werken. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden ermutigt, sich kreativ und kritisch mit künstlerischen Prozessen auseinanderzusetzen. Kunst wird so greifbar, lebendig und nahbar. Ein Museum der Gegenwart – für die Zukunft Das Musée Visionnaire ist ein Raum für freie Gedanken, für Andersartigkeit, für Begegnung. Hier kommen Kunstschaffende und Besuchende zusammen, um gemeinsam zu sehen, zu fragen, zu entdecken. Visionäre Kunst beginnt dort, wo das Bekannte endet – und sie bleibt immer in Bewegung.
Warum „visionär“?
Wir verstehen darunter eine Kunst, die subversiv, instinktiv und eigenwillig vom Herkömmlichen abweicht – unabhängig von Zuschreibungen, Konventionen oder Systemen. Visionär meint für uns nicht surreal oder psychedelisch, sondern radikal frei.

