Naegeli und Zürich Parkgaragen

Nicht nur in der ETH-Garage sind Sprayzeichnungen von Harald Naegeli aus den 1970er-Jahren erhalten. In Zürich sind in den Parkhäusern Jelmoli, Sihlquai und Hohe Promenade konservierte Original-Graffitis zu sehen.

Parkhaus Jelmoli

Unweit von der geschäftigen Bahnhofstrasse befindet sich am Steinmühleplatz 1 das Parkhaus Jelmoli. Am Ende der Parkspirale trifft man auf drei Figuren von Naegeli, die im Rahmen der Sanierungsarbeiten 2008-09 erhalten wurden. Zuvor waren andere Sprayer in der Garage aktiv und haben Naegelis Figuren teilweise mit roter und blauer Farbe übersprayt. Bei den Sanierungsarbeiten wurden Naegelis Spraylinien einfach ausgespart, indem mit der neuen Farbe teilweise dicht an die Figur herangemalt wurde. Neben den drei Figuren im Parkhaus ist noch eine vierte im Treppenhaus erhalten. Diese ist jedoch zur Hälfte überstrichen worden.

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Parkhaus Sihlquai

Im Parkhaus Sihlquai unweit des Carparkplatz beleben nur noch zwei von Naegelis Fantasiewesen (1978) das Treppenhaus. Eine Augenfigur mit Fühlern und eine Urfrau mit Doppelauge. Das Parkhaus wird von der Stadt Zürich betrieben und bei der Sanierung 2009 wurden die Figuren ausgespart und zusätzlich mit einer Plexiglasplatte geschützt.

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Parkhaus Hohe Promenade

An der Rämistrasse zwischen Kunsthaus und Bellevue liegt der Eingang des Parkhaus Hohe Promenade, welches ebenfalls der Stadt Zürich gehört. Im Lift weist eine kleine Tafel auf die verborgenen Kunstwerke hin. Im Geschoss M befinden sich drei gut erhaltene Sprayzeichnungen von Naegeli aus dem Jahr 1978. Bei der Sanierung des Parkhaus 2010 traf man eine ähnliche konservatorische Massnahme wie im Parkhaus Sihlquai. Die Figuren, darunter eine Urfrau, eine Spinne und ein Käfer, wurden beim neuen Anstrich ausgespart und mit einem Schutzlack versehen.

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Parkhaus Urania

Neben der ETH-Garage gab es bis Mitte der 80er-Jahre ein ebenso umfangreiches Figurenkabinett im Parkhaus Urania. Das SRF hat 1983 die Suite in einem Kurzfilm dokumentiert und so für die Nachwelt konserviert. Andreas Müller-Weiss hat den «Autosilo» und die Figuren ebenfalls in seiner Grafic Novel thematisiert.

Film:

«kann es an den mauren liegen, dass menschen ruchlos sind? Ingewissen sinn ja, mauern sind es, symbolische und reale, welche den zugang zurmenschlichkeit versperren –betonmauern scheinen für ewigerrichtet,menschliches abzuwehren.»

aus Harald Naegeli: «mein revoltieren mein sprayen», 1979